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Demokratische Republik Kongo ‒ Mweso

Programmgruppe

Programmgruppentreffen: unregelmäßig (Stand September 2024)

Erreichbarkeit: mweso@studiern-ohne-grenzen.org; berlin@studieren-ohne-grenzen.org

Stipendienprogramm

Programmstart: 2010

Aktuell gefördert: mehr als 50 Stipendiat:innen (Stand 2024)

Insgesamt gefördert: über 140 Stipendiat:innen (Stand 2024)


In Mweso, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, vergibt Studieren Ohne Grenzen Stipendien an engagierte Studierende der landwirtschaftlichen Hochschule Institut Supérieur d’Études Agronomiques (ISEA). Um die nachhaltige Nutzung des landwirtschaftlichen Potentials der Region zu fördern, geben die Stipendiat:innen und Alumni:ae ihr Wissen durch eigene Projekte an die Bevölkerung weiter und tragen so zur Ernährungssicherung in der Region bei.

Das Stipendium umfasst neben der Finanzierung des Studiums am ISEA auch eine ideelle Förderung.

Projekte der Stipendiat:innen:

Die Stipendiat:innen führen ihre Projekte im Anschluss an ihr Studium aus. Einige dieser Projekte – insbesondere jene, die zur Nahrungsmittelsicherheit beitragen – werden durch die Deutsche Welthungerhilfe finanziell gefördert.

Kooperationspartnerin vor Ort: Comité des Agriculteurs pour le Dévelopement Participatif (CADEP)

Als Kooperationspartnerin begleitet CADEP die Stipendiat:innen ideell bei der Konzeption ihrer eigenen Projekte und organisiert darüber hinaus regelmäßig Workshops zur außeruniversitären Weiterbildung. Ferner gibt CADEP immer wieder Impulse, wie gemeinsam zur Verbesserung der Qualität des Studiums beigetragen werden kann.

Aktuelle Infrastrukturprojekte

Stromprojekt

In Kooperation mit CADEP förderte Studieren ohne Grenzen 2018/19 den Ausbau der Stromversorgung für das ISEA. Konkret förderte es die Anbindung des Instituts an das Stromnetzt von Mweso, welches seit 2018 durch ein neu errichtetes Wasserkraftwerk versorgt wurde. Da das ISEA außerhalb des Orts Mweso liegt, war es bis dahin noch nicht an die Hauptleitung angeschlossen und damit auf Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung angewiesen. Studieren Ohne Grenzen stellte die finanziellen Mittel zum Anschluss an die Hauptleitung sowie zur Installation grundlegender elektrischer Einrichtungen (z.B. Steckdosen, Verteiler, Beleuchtung) zur Verfügung. Damit wurde ein entscheidender Grundstein für die Verbesserung der technischen Ausstattung am ISEA, wie z.B. einen Computerraum und eine Internetanbindung, gelegt.

Aufgrund der klimatischen Bedingungen in der Region nahmen die Masten der, nicht von Studieren Ohne Grenzen finanzierten, Hauptleitung zwischen dem Kraftwerk und dem Dorf schaden, wodurch keine reliable Stromversorgung mehr gewährleistet werden kann. Um den Studierenden des Instituts den Zugang zu Strom und Internet wieder zu ermöglichen, beschloss Studieren Ohne Grenzen die 2023 die Wiederaufnahme des Programms und Finanzierung des Aufbaus von Strommasten zwischen dem Kraftwerk und dem Dorf. Ermöglicht durch die Großspende einer Stiftung und eigenen Projektaufwendungen des Vereins konnten im Herbst 2024 die Strommasten im Mweso durch eine lokale Baufirma aufgebaut und in Betrieb genommen werden.

Ausgelaufene Infrastrukturprojekte

Bücherprojekt

Das Bücherprojekt wurde 2013 ins Leben gerufen. Ziel des Bücherprojekts ist die Ausstattung einer kleinen Fachbibliothek am ISEA, an dem die Stipendiat:innen studieren. Angegliedert an das Stipendienprogramm kann durch die Aufstockung der Fachbibliothek mit einem vergleichsweise niedrigen finanziellen Aufwand die Qualität des Lehrangebots vor Ort substantiell und nachhaltig verbessert werden. Einer großen Gruppe von Studierenden, auch außerhalb des Stipendienprogrammes, wird so der Zugang zu Fachwissen über das Vorlesungsangebot hinaus ermöglicht.

Die letzten Bücher wurden 2023 in Europa bestellt, da diese hier besser erhältlich sind. Die Literatur wurde in Aachen gut verpackt und mit dem Fahrrad nach Belgien transportiert. Durch den körperlichen Einsatz unserer Aachener Lokalgruppe landete das Paket noch am selben Tag bei der Spedition, welche die Bücher in die Demokratische Republik Kongo verschickt. Sie fragen sich jetzt vielleicht: „Wofür der Aufwand?“

Für uns hat es höchste Priorität die Spendengelder bestmöglich für die Projekte und Stipendiat:innen zu nutzen. Damit ist es ein Herzensprojekt unserer Mitglieder jedwede Art von Mehrkosten, beispielsweise für den Transport der Bücher nach Belgien zu vermeiden.

Didaktische Farm

In Kooperation mit CADEP wurde am ISEA der Bau einer didaktischen Farm umgesetzt. Diese Erweiterung des Lehrangebots soll bezwecken, dass Absolvent*innen im Studium nicht nur theoretische Grundlagen der Landwirtschaft erlernen, sondern auch vor Ort Praxiserfahrung sammeln können. Darüber hinaus soll die lokale Bevölkerung durch regelmäßige Weiterbildungsangebote auf dieser didaktischen Farm die Möglichkeit bekommen, Wissen über Anbaumethoden und Tierhaltung zu erlangen, wodurch die gesamte Region profitieren wird.

Studieren ohne Grenzen förderte dabei sowohl den Bau der Farm als auch die Anschaffung von Nutztieren. Der Bau war Ende 2019 abgeschlossen. 2020 nahm die Farm den Betrieb auf. Bis 2023 wurden vereinzelte weitere Ergänzungen finanziert und damit das Projekt abgeschlossen.