Geschichte
Studieren Ohne Grenzen wurde am 29. Oktober 2006 auf Initiative des Politologie-Studenten Felix Weth von Studierenden in Konstanz und Tübingen gegründet. Die Organisation ist ein Ableger der französischen Organisation Etudes Sans Frontières, die 2003 damit begonnen hatte, tschetschenische Studierende bei einem Studium in Frankreich zu unterstützen.
Das Tschetschenien-Programm von Studieren Ohne Grenzen baut auf den Erfahrungen von Etudes Sans Frontières in Frankreich auf. Anfang April 2008 traf der erste tschetschenische Stipendiat in Konstanz ein. Im Juli 2009 konnten zwei neuen Stipendiatinnen in Tübingen ihr Studium aufnehmen. Neben weiteren Neuaufnahmen wurde das Stipendienprogramm durch das Bildungsinfrastrukturprojekt «Books To Grozny» ergänzt, in dessen Rahmen 2012 eine erste Lieferung dringend benötigter Fachliteratur an die Universitätsbibliotheken Grosnys verschickt wurde.
Zusätzlich begannen bereits im September 2007 die ersten zehn kongolesischen Stipendiatinnen und Stipendiaten in Kindu im Osten der Demokratischen Republik Kongo ihr Studium. Im Jahr 2010 wurde das zweite Kongo-Stipendienprogramm in Mweso initiiert; dort studieren die Geförderten an einem agrarwissenschaftlichen Institut. Seit 2013 betreuen wir afghanische Stipendiatinnen und Stipendiaten. Das jüngste Stipendienprogramm entsteht derzeit im vom ehemaligen Bürgerkrieg stark betroffenen Nordosten Sri Lankas.
Neben diesen Projekten konnte die Organisation mit ihrer Idee von weltweiter studentischer Solidarität wachsen, sowohl an Mitgliedern als auch an Lokalgruppen in deutschen Universitätsstädten. Die meisten Mitglieder des Vereins sind Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen, die sich alle ehrenamtlich engagieren. Studieren Ohne Grenzen wurde über die Jahre regional und bundesweit zunehmend bekannter und erfuhr immer mehr Unterstützung von Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Dies spiegelt sich auch in einer Reihe an Auszeichnungen wieder, die Studieren Ohne Grenzen für seinen innovativen Ansatz der Förderung junger Gestalter in Krisenregionen erhielt.