Seit Oktober 2007 unterhält Studieren Ohne Grenzen ein Stipendienprogramm in Kindu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Das Programm unterstützt motivierte Menschen in Kindu durch die Vergabe von Studienstipendien. Der Zugang zu den Lehrveranstaltungen wird durch die Übernahme der Studiengebühren sowie finanzielle Unterstützung für Studienmaterialien gesichert. Zusätzlich erhalten geförderte Studierende einen Zuschuss für Lebenshaltungskosten und Unterstützung im Krankheitsfall. Die Höhe der Förderung beträgt insgesamt ca. 1.200 Euro pro Jahr.
Neben der finanziellen Förderung erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten ideelle Unterstützung bei der Durchführung ihres sozialen Engagements sowie bei der Planung und Umsetzung ihrer Projektvorhaben. Diese Unterstützung umfasst Workshops zur Weiterbildung und persönliche Beratung sowie die Bereitstellung von Dokumenten und Übersetzungen. Darüber hinaus steht eine begrenzte finanzielle Unterstützung für das soziale Engagement der Studierenden zur Verfügung.
Mit dem Stipendienprogramm werden motivierte Studierende in Kindu gefördert, die
Zur Förderung gleicher Chancen von Männern und Frauen wollen wir ein ausgeglichenes Verhältnis von weiblichen und männlichen Geförderten gewährleisten, die Anteile dürfen jeweils 60% nicht übersteigen.
Ziel des Stipendienprogramms ist nicht allein die Studienförderung. Durch das Engagement der geförderten Studierenden soll zugleich eine breitere gesellschaftliche Wirkung erzielt werden:
Auf lange Sicht möchten wir mit dem Stipendienprogramm dazu beitragen, dass eine Bildungsgeneration entstehen kann, die jenseits der bestehenden Macht- und Geldelite konstruktive entwicklungspolitische Absichten verfolgt und konkret verwirklichen kann. Wir glauben, dass dies gerade im Kongo wichtig ist, da die Eliten oft durch Korruption in ihre Positionen gekommen sind und teilweise sogar in Kriegsverbrechen verwickelt waren. Explizit soll dabei auch die Peripherie gestärkt werden, die bei Entscheidungen in den politischen Zentren des Landes oft vernachlässigt wird.
Konkret bedeutet dies, dass wir die Förderung von Studierenden in Kindu als einen ersten Schritt ansehen. Dieser wird durch die Projektvorhaben und das studienbegleitende soziale Engagement der Geförderten ergänzt und ermöglicht so einer größeren Zielgruppe durch das Stipendienprogramm zu profitieren.
Studieren Ohne Grenzen wird in Kindu durch Apolline Vumbi und Basile Munonena vertreten, die gemeinsam die Betreuung der Geförderten und die Verwaltung vor Ort übernehmen. Sie stehen in Kontakt mit den Hochschulen und pflegen Partnerschaften vor Ort.
Auf deutscher Seite sind die Lokalgruppen Tübingen und Freiburg an der Durchführung des Stipendienprogramms beteiligt. Während die Freiburger Gruppe die Betreuung der Patenschaften übernimmt, zeichnet die Tübinger Gruppe für die Begleitung der Geförderten in Studium und Projektumsetzung verantwortlich und übernimmt den Kontakt mit den Beteiligten und Verantwortlichen in Kindu.
Der Austausch zwischen den Verantwortlichen vor Ort und der betreuenden Gruppe in Deutschland findet im Wesentlichen durch einen fast täglichen Kontakt per E-Mail statt. Dies gewährleistet eine informierte Koordination des Programms: Trotz der räumlichen Distanz verfügt die betreuende Gruppe in Deutschland dank des engen Austauschs und der Ortskenntnis von Apolline Vumbi und Basile Munonena über eine verlässliche Basis für ihre Entscheidungen.
Außerdem steht Studieren Ohne Grenzen in Kontakt mit verschiedenen Organisationen und Einzelpersonen in Kindu, die wir bei komplexeren Fragestellungen und längerfristigen Entscheidungen beratend hinzuziehen können. Eine besonders enge Kooperation besteht mit der kongolesischen Nichtregierungsorganisation AJADE, deren Vertreter Germain Musombo im September 2010 die Lokalgruppe in Tübingen besuchte und in einem Vortrag über die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen in Maniema informierte.
Apolline Vumbi, die am 1. Februar 1980 in Wamaza, einer Stadt in der Provinz Maniema, geboren wurde, ist die älteste Tochter von Emile Vumbi und Jeannette Kipungu. Sie erlangte 2001 einen Studienabschluss in Pädagogik am Institut TUJENGE und arbeitete danach für eine kurze Zeit als Betreuerin für obdachlose Kinder im Kloster der Soeurs Missionnaires de Notre Dame d’Afrique in Bukavu (Süd-Kivu) und Goma (Nord-Kivu). Wenig später zog sie nach Kindu, wo sie ein Studium an der Universität Kindu aufnahm und mit einem Master in Privatrecht abschloss. Sie arbeitet seit Dezember 2010 für Studieren Ohne Grenzen (SOG) als Kassenwartin und Vertreterin von SOG in Kindu. Apolline Vumbi ist verheiratet und hat eine Tochter namens Thérèse.
Basile Munonena Ngalaba wurde am 2. Juli 1962 in Mirambo (Provinz Maniema) geboren. Er ist verheiratet und Vater von sieben Töchtern und eines Sohnes. Berufserfahrung hat er unter anderem in den Bereichen Verwaltung, kommunale Entwicklung und medizinische Aufklärungsarbeit.
Basile Munonena Ngalaba: Dienstag, 9-11 Uhr
Apolline Sikujua Vumbi: Mittwoch, 10-12 Uhr
Adresse:
Hotel Lualaba, Chambre 11
Avenue du Rail, numéro 57
Centre Ville de Kindu
Province du Maniema
Für alle übrigen Informationen rund um das Stipendienprogramm Kindu steht gerne die Kindu-AG zur Verfügung: gro.n1576326507ezner1576326507g-enh1576326507o-ner1576326507eidut1576326507s@udn1576326507ik1576326507.